LAURENZ STOCKNER. Geboren 1971 in Brixen. 1986 Ausbildung und Arbeit als Schlosser. 1996 Goldschmiedeschule Le Arti Orafe, Florenz. 1999 Praktikum bei Goldschmied Manfred Bischoff, Toskana. 2012 Meisterbrief Kunstschmied. Vertreten in öffentlichen Sammlungen im deutschsprachigen Raum, Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland. Zahlreiche Auszeichnungen, darunter: Bayerischer Staatspreis, 2023. laurenz.it
„Die großen und kleinen Schalen von Laurenz Stockner sind ein Balanceakt zwischen Kunst und Handwerk. Manche sind so dünnwandig, dass sie bei der leichtesten Berührung zu schwingen beginnen, elastisch wie Gummi, beinah. Bei manchen Schalen, besonders jenen aus Kupfer, ist es die Oberfläche, die die Betrachter in ihren Bann zieht: Durchbrochen von Rissen und Mustern, mit bräunlich-schwarzen Zeichnungen, die diese Schalen so besonders machen, schimmert sie in sattem rötlichem Orange. Bereits beim Material für diese Schalen geht Laurenz Stockner eigene Wege. Er verwendet etwa nicht gekauftes Kupfer, sondern nimmt Zementkupfer aus dem Bergwerk Prettau. Der Schmelzvorgang ist ein aufwändiger Akt in einem selbstgebauten Ofen. Allein die Herstellung des Basismaterials – das Kupferblech – kann Wochen dauern. Erst danach beginnt die eigentliche Arbeit an den Schalen. Die Schalen von Laurenz Stockner, die zahlreiche internationale Preise gewonnen haben, sind die kontinuierliche Arbeit an einer Art „Ur-Schale“, der Idee der Schale, die Material geworden ist, ein work in progress. Für ihn sind sie immer wieder eine Herausforderung, das sieht man jedem Stück an. Die zweidimensionalen Bleche sperren sich gegen ihre Biegung in die dritte Dimension – und wirken dann doch, als könnten sie gar nichts anderes sein als: Schalen eben.“
KUPFERSCHALEN