OTHMAR PRENNER 1966
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Fragmente der Zeit sind auch Fragmente für die Zeit. Die in Form gebrachten Erinnerungen alter Gebrauchsgegenstände, das Mitbestimmen der Form durch das Holz – sie scheinen aus der Zeit gefallen. Dass mit dem Vorgang des Brennens die Haltbarkeit der Arbeiten ein Stück in Richtung Ewigkeit und Endlichkeit rückt – mag ebenso mehr ein Merkmal vergangener denn heutiger Zeiten sein.
All dies geschieht auf anarchisch-archaische Weise, es sprüht die Leidenschaft des Ureigenen. Hier sägt sich der Wille des Widerständigen und die Ist-Egal-Was-Ihr-Davon-Haltet-Haltung in den Hackstock, den Wassertrog, die Banane. Es ist ein Spiel, zu dem Othmar Prenner die Elemente Holz und Feuer eingeladen hat.
Dieses Spiel entzieht sich jeder Erhöhung. Lädt er uns nicht nahezu ein, den Nimbus der Kunst recht genüsslich vom Sockel reißen? Und doch lässt der Künstler gerade ihn, den Sockel –längst schon vergessenes Fundament der Bildhauerei – zurückkehren und stellt einige Arbeiten gleich selbst darauf. Dabei ist Sockel nicht nur Sockel, sondern auch Schemel; einfach, handlich, stabilisierend.
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